Erfolge, Ergebnisse,
Erfahrungen aus der Solo-Lehrtherapie:
"Von den vielen
Entitäten in mir, mit denen ich im Laufe meiner Selbst-Lehrtherapie
Bekanntschaft machte, erachte ich folgende als besonders wichtig für meine
Entwicklung:
Die Perfektionistin in mir
Diese Entität zeigte sich im Laufe meiner selbsttherapeutischen Arbeit auch als
„innerer Kritiker“, als „innerer Antreiber“, als „innerer Diktator“ oder als
„Effizienz-Faschist“, wie ich ihn einmal nannte. So viele Masken – und eine
große Angst dahinter: „Ich bin nicht liebenswert, so wie ich bin.“
Es gab einen Punkt im Laufe der selbsttherapeutischen Arbeit mit dieser Entität,
wo ich erschrocken darüber war, wie mächtig diese Entität in mir wirklich ist.
Wie sehr sie mein Leben in vielen Bereichen bestimmt. Ich erkannte: Dieses
ursprüngliche Gefühl des Nicht-Genügens ließ mich – während der Schulzeit, des
Studiums, in Beziehungen mit Männern, im Beruf – die Ehrgeizige sein, die
„Beste“ von vielen, die Ruhelose, die besonders Bemühte, die besonders
Einfühlsame, die Rücksichtsvolle. Damals erahnte ich die Ausmaße dieser Entität
in mir, und ich fühlte ihre zerstörerische Kraft. Es war erschreckend für mich
zu sehen, mit welcher Selbstverständlichkeit sie mich permanent über meine
Grenzen gehen ließ.
Ich sah diese Entität sogar dann aktiv, wenn ich im Rahmen der Selbsttherapie
für das künstlerische Diplom malte. Ich habe es wohl auch der Heilkraft des
Malens zu verdanken, dass der Moment kam, an dem ich mit dem
„Leistungsdruck-Malen“ aufhören wollte und einfach SEIN wollte und spüren. Offen
sein für Intuition. Offen sein für die Wahrheit. Ich wollte das Abenteuer der
Langsamkeit, der Einfachheit, der Ruhe, des In-Sich-Ruhens entdecken. Blicke ich
heute auf jenen Moment zurück, weiß ich, dass mir dieses „Abenteuer“ über weite
Strecken meines Lebens bereits gelungen ist.
Zu Hilfe kam mir schließlich auch ein Symptom, meine Schlaflosigkeit, die sich –
nach einer traumatischen Erfahrung – verselbständigt hatte. Sie war einige Male
Inhalt von Selbst-Lehrtherapie-Sitzungen. Die Schlaflosigkeit zwang mich (durch
Erschöpfung), dort innezuhalten, das Tempo zu drosseln, wo ich noch nicht bereit
war zu drosseln. Und auch in diesem Symptom entdeckte ich diese Entität, die mit
Strenge darüber wacht, stets Leistung zu bringen. Die sich über mein natürliches
Bedürfnis nach Ruhe hinwegsetzt. Ich entdeckte eine Entität, die alles unter
Kontrolle haben muss, weil sie Angst vor einem „Untergang“ hat.
Hier gilt es für mich noch (weiter) zu lernen: Das Dunkle des Kontrollverlusts,
des Sterbens zu bejahen. Dies ist ein Abenteuer, das von mir noch gelebt werden
will …
Die bedingungslos Liebende
Sie ist die „erwachsene Gestalt“ meines inneren verletzten Kindes, das alles tun
würde, um die Liebe des Vaters nicht zu verlieren.
Das Thema der „bedingungslosen Liebe“ überfiel mich wiederholte Male mit aller
Kraft. Es ist das Thema meines Lebens. Und es zeigte sich am deutlichsten, wenn
es (wieder einmal) zu einer Trennung zwischen meinem Partner G. und mir kam.
Dieses Thema handelt von meiner emotionalen Abhängigkeit von jenem Mann, der als
Stellvertreter meines Vaters fungiert.
Mein Kampf um die Liebe meines Vaters war der hartnäckigste und langwierigste,
den ich je in meinem Leben durchgehalten habe. Er hatte viele Gesichter und es
brauchte viele, viele Jahre, dass ich mir die Vergeblichkeit dieses Kampfes
eingestehen konnte. Es dauerte lange, bis ich meinem Vater sein So-Sein
zugestehen konnte und seinen (schweren) Lebensweg als Bedingung seines Tuns
(oder auch Nicht-Tun-Könnens) zu akzeptieren – und bis ich ihm endlich verzeihen
konnte.
as mir dabei sehr half, waren viele Stunden an Selbst-Lehrtherapie, die diesem
Thema gewidmet waren. Ich konnte in diesen Stunden meine Angst vor ihm, meine
Enttäuschung, meine Wut ihm gegenüber entladen. Und sie halfen mir dabei, die
Zusammenhänge zwischen meiner Vaterbeziehung und meiner Beziehung zu G. zu
erkennen.
Ich sah immer klarer die Dynamik in meiner Partnerschaft, die direkt zu meiner
Vaterbeziehung führt. Mir wurde bewusst, dass meine „bedingungslose“ Liebe
meinem Partner gegenüber, diese oft seltsame Bedürfnislosigkeit, diese
Bereitschaft zur „Selbstaufgabe“, aber auch diese permanente Verlustangst nichts
mit der erwachsenen F. zu tun haben. Auch dies sind Stimmen meines inneren
Kindes, das alles für die Liebe des Vaters geben würde. Ich fühlte in und nach
solchen Sitzungen, wie mächtig dieses innere verletzte Kind meine
Partnerwahl bestimmte (in Form eines beziehungsambivalenten Partners, der sich
bei der geringsten Spannung zurückzieht). Ich sah deutlich, wie ich den alten
Schmerz wieder inszenierte, um diese Wunde des Abgelehnt-Werdens, der Entwertung
und der Bestrafung meiner Gefühle durch meinen Vater endlich ausheilen zu
können.
Und so brachten mich solche Sitzungen immer wieder vom Gefühl der Ohnmacht und
schrecklichen Verlustangst zurück in die Selbstwirksamkeit – durch Entladen,
Bewusstwerden der aktiven Entität und durch die „Selbstaktualisierung“, in Form
der Erwachsenen, die wieder die Regie übernimmt, sodass ich wieder meine innere
Stärke fühle. Mit dem bewussten Wahrnehmen dieser Entitäten konnte ich auch
meinen Anspruch an meinen Partner verabschieden, dieses Bedürfnis meines inneren
Kindes zu stillen, weil es meine Aufgabe ist – und nicht seine.
Das ist nicht immer ein einfacher Weg. Aber es gibt eine Kehrseite dieses
Schmerzes: Dieses oft qualvolle „Sich-Herausschälen“ aus mir selbst hat mich zu
einer wilden Entschlossenheit befähigt, zu einem unbedingten Willen, mein
weiteres Leben beherzt in Angriff zu nehmen und Altes sterben zu lassen, damit
das Neue in mir leben kann.
Ich bleibe in der Hoffnung, dass es mir gelingen wird, in die Autonomie zu
gelangen, mir meines Wertes vollends bewusst zu werden und mich in meinen besten
Anlagen – auch innerhalb meiner (oder einer) Beziehung – zu leben. Und das heißt
auch, die eigenen Bedürfnisse zu spüren – und sie auch differenziert
wahrzunehmen (als Kind- oder Erwachsenen-Bedürfnisse). Es heißt für mich auch,
mit Zurückweisung erwachsen umgehen zu lernen – und die diffusen Ängste vor
Liebesverlust im Griff zu haben. Es heißt, mir selbst zu vertrauen – und damit
auch ein gutes Stück Kontrolle aufgeben zu können. Es heißt, sich dem Fluss des
Lebens anzuvertrauen. Es heißt, ins Vertrauen zu gehen, dass das Leben es gut
mit mir meint, dass es auf meiner Seite ist.
Die Süchtige in mir
Sie ist die „erwachsene Erscheinung“ meines inneren verlassenen, bedürftigen
Kindes. Sie zeigte sich in Form von Nikotinsucht über fast 20 Jahre hinweg (die
ich vor fast 4 Jahren überwunden habe). In Form von Arbeitssucht und in Form
meiner Gewohnheit, mich an einsamen oder belasteten Abenden zu „trösten“ oder zu
beruhigen mit einem Glas Wein, einem Bier oder mit Schokolade.
Als ich mich auf die Suche nach den dahinter liegenden, ungestillten
Bedürfnissen machte, ahnte ich bald, dass „ein großer Hunger in mir“ sein müsse
... Ich entdeckte in diesen Sitzungen zunehmend, welche Funktionen diese
Suchtmittel in meinem Leben haben:
1) Sie bringen mir Beruhigung: Dadurch, dass ich mir in einer sehr
angespannten Situation ein Glas Rotwein bewusst verweigerte, kamen plötzlich
starke Ladungen hoch. Ich fühlte in dieser Sitzung, wie überwältigt ich war
durch viele aufgestaute Gefühle, die sich plötzlich Luft machen wollten –
Enttäuschung, Kummer, Trauer, Wut, Frustration, Überforderung und heftige
Ängste. Dadurch, dass ich sie nicht mit Alkohol „einlullte“ und zudeckte, spürte
ich sie sehr direkt und sehr massiv.
Vor allem in Zeiten von starken Krisen hatte „Etwas in mir“ das Gefühl, diese
starken, bedrohlichen Emotionen nicht aushalten zu können. Zu viel Unbeachtetes,
Aufgestautes bedrängte mich.
2) Das Konsumieren von Alkohol vermittelte mir die Illusion von
Geborgenheit. An Abenden, wenn ich mich sehr einsam fühlte, ersetzte mir das
Glas Wein das „Gegenüber“. Das machte mir das häufige Alleinsein mit mir nicht
so schwer. Alkohol wurde so zu einem „Partnerersatz“. Und: Ich konnte damit die
Stimme meines inneren verlassenen Kindes „übertönen“. Ich fühlte dann dessen
großen Schmerz nicht so sehr.
Diese Suchtmittel brachten mich also weg von den wahren Gefühlen, die sich
zeigen wollen. Sie brachten mich weg von mir. Ich erkannte, dass die
Lösung darin lag, diese unliebsamen Gefühle zu beachten, die Stimme meines
inneren verlassenen Kindes zu hören. Oder auch mir zuzugestehen, dass mich eine
Situation oder das Verhalten eines anderen kränkt oder wütend macht.
3) Wein bekam im Jahr 2008 noch eine andere Funktion, die ich erstmals in
jenem Jahr in einer Trennungssituation entdeckte. Er erfüllte die Aufgabe der
„Enthemmung“ meiner Trauer: Wein ermöglichte mir das Weinen. Mit
seiner Hilfe konnte ich mein inneres verlassenes Kind „authentisch“ wahrnehmen.
Ich konnte durch ein Glas Wein endlich meinen Schmerz zulassen. Ich konnte
hemmungslos schwach sein. Ich konnte endlich „zerfließen“ vor Trauer.
Im Falle der „Enthemmung“ durch Alkohol bestand meine Lernaufgabe darin, mir
alternative Wege zu finden, um meinen Tränen ungehemmt fließen zu lassen. Ich
fand es (was mich wenig überrascht) im Malen.
Über die Selbst-Lehrtherapie-Sitzungen lernte ich unmittelbar, diesen Zustand
einfach auszuhalten – und ein unerwartet heilsames Gefühl dahinter zu
entdecken … „Ich bin ganz, und ich bin heil. Ich bin verbunden mit
dem Universum.“ Es war ein kaum zu beschreibendes, schönes Gefühl.
Ich war eins mit mir, ich war All-Eins.
Es erfüllt mich mit Stolz, dass ich das erste Mal in meinem Leben ohne
Suchtverhalten lebe, dass ich an mir weder eine Substanz- noch eine
Verhaltenssucht erkennen kann. Daran merke ich, wie sehr ich schon ausgeheilt
bin und dass der Weg zu sich selbst sich immer lohnt ... Ein schönes
Gefühl!
Ein sehr großer Gewinn aus der Selbst-Lehrtherapie ist für mich zu guter Letzt,
dass ich, für alle Zukunft, ein unschätzbar hilfreiches Werkzeug in der Hand
habe, um all die Wesen, die meine Seele bewohnen, zu verstehen, sie zu
versöhnen, zu erlösen – und mein höheres Selbst darin zu üben, gut Regie zu
führen.
Die Künstlerin in mir
Ich erinnere mich, dass ich schon als kleines Kind (das ich zum allergrößten
Teil nur als unbeaufsichtigt erinnern kann) mit Buntstiften malte, stundenlang,
Tag für Tag, völlig in sich versunken, und diese Erinnerung reicht über Jahre
hinweg. Es war im Grunde die Selbst-Lehrtherapie, die mich wieder zu meiner
Liebe zum Malen gebracht hat, zur Künstlerin in mir.
Ich entdeckte mehr und mehr, was Malen für mich ist. Es ist für mich wie
Meditation, ein Versunkensein, ein großes Vergessen. Ich fühle tiefes Glück,
wenn ich male – und gleichermaßen, wenn ich, während des Schaffensprozesses,
meine Bilder betrachte.
Die Arbeit an meinem künstlerischen Diplom im Rahmen der Selbst-Lehrtherapie war
für mich aber auch in einer anderen Hinsicht ein Entwicklungsprozess: Ich
erlebte es modellhaft als einen Selbstfindungsprozess. So spürte ich plötzlich
den Drang, nicht mehr „gefallen zu wollen“, sondern mein „Wahres“ zu zeigen. Ich
begab mich auf meinen Weg des Authentisch-Seins.
Und so gelang es mir zunehmend, das Glück des künstlerischen Kreierens auf
andere Lebensbereiche zu übertragen – und nicht zuletzt, Energien von aktuellen
Frustrationen sinnvoll zu kanalisieren.
Das Malen soll weiterhin meine Kraftquelle sein, meine produktive Freude, mein
Weg zu mir selbst. Denn Kunst macht mich stark, selbstbewusst, sie gibt meinem
Leben Sinn, jenseits von Partnerschaft und meiner Berufung als ganzheitlicher
Kunsttherapeutin …" (F. S. 2010-02-24)
Erkenntnis zur Solotherapie 18.5.09:
"Etwas in mir will wissen, wie das mit der Inspiration wirklich ist. Wenn ICH
male, treten die Entitäten zurück. Wenn ICH zurücktrete, öffne ich einen Raum,
in dem sich ES, das Ewige, Gott, der Urgrund, wie auch immer man es nennen
möchte, durch mich in die sichtbare Welt bringen kann. ICH öffne mich dem, das
da ist, aber unsichtbar ist, kann es erahnen, erspüren (Emergenz) und mit meinen
Möglichkeiten in die Wirklichkeit bringen. ES malt durch mich, ES schreibt durch
mich und ICH bin überrascht, was da entsteht, das ist Inspiration. Dieses ES ist
etwas Unerklärbares, etwas nicht Begreifbares, eine gewaltige, kraftvolle
Energie, die in die Verwirklichung drängt. Ich habe das schon in Gedichten
versucht auszudrücken. Ich habe über Inspiration geschrieben! ICH bin sensibel
geworden für diese Momente, achte auf ihre Anzeichen, um dann offen für sie zu
sein." (I. V.)
Ahnung
Die Idee einer Ahnung liegt in der
Luft,
ich horche auf, was mich da ruft.
Die Sinne beginnen zu vibrieren,
der Hauch der Schöpfung ist zu spüren.
Was will werden, was will entstehen?
Ich kann die Bilder noch nicht sehen.
In Unruhe steigere ich mich hinein,
ein Schrei nach Ausdruck mein ganzes Sein.
Die Absicht kann ich noch nicht erkennen,
noch weniger sie beim Namen nennen.
Sie ist unfassbar groß und unendlich weit,
ich erahne Funken der Göttlichkeit.
Es übersteigt meine ganze Vorstellungskraft,
ich erschaudere ob der himmlischen Macht.
Wie soll ich jemals dies himmlische Klingen
auf die begrenzte irdische Ebene bringen?
Wie kann die Vielfalt der Dimensionen,
die dieser Schöpfung innewohnen,
wie das Wunder, die Schönheit allein auf Erden,
mit ein paar Farben dargestellt werden?
Zu glauben, ich kann es, wäre vermessen,
doch vom Probieren bin ich besessen.
Ich will die Schwingung der Unendlichkeit spüren,
lass meine Hand von diesen Kräften führen.
Ich verneige mich und fühle mich klein,
meine Bilder können nur Versuche sein,
ein paar Funken der Ahnung einzufangen,
um sie auf eine Leinwand zu bannen.
(I. V.) |
Mystik
Ich male meine innere Welt,
Magie im Reich der Sinne,
Farben, bunt dahingestellt,
erheben ihre Stimme.
Energien verbinden sich
zu göttlichen Geschöpfen,
sie leben – sichtbar oder nicht –
wohl auch in euren Köpfen.
Ich sehe Zauber überall,
unendlich Möglichkeiten,
lausche nur dem Widerhall
auch aus den Zwischenzeiten.
Sehnsucht erfüllt den Herzensraum,
ich höre viele Stimmen,
sie zeichnen einen schönen Traum,
alles beginnt zu schwingen.
Die Mystik reicht mir ihre Hand,
es ist ein zartes, weiches Band,
ich tanze meinen Lebenstraum
im Sonnenlicht des Zwischenraums.
(I. V.) |
C.V., im Oktober 2003:
"Die Solotherapie hat sich für mich zu einer wertvollen und unverzichtbaren
Selbsthilfe entwickelt. Durch sie kann ich meine undurchsichtigen und
verwirrenden Gefühle, aber auch meine unbewussten Verhaltensweisen
entschlüsseln, Klarheit erlangen und Lösungsansätze finden, statt meine Gefühle
zu verdrängen oder sie zu unterdrücken. Jedem auftauchenden Gefühl wird sowohl
eine Gestalt als auch ein Name verliehen, wodurch es eine eigenen Persönlichkeit
annimmt, was mir erleichtert, mit jedem einzelnen Gefühl in Kontakt zu treten
und sie voneinander zu unterscheiden. In den letzten Jahren lernte ich meine
Emotionen als eigenständige und individuelle Persönlichkeiten kennen, jeder
einzelne Persönlichkeitsanteil hat seine ureigenen Fähigkeiten, aber auch
Ängste, Wünsche und Bedürfnisse.
Heute sind meine Emotionen meine besten Ratgeber und
meine wichtigste Informationsquelle über mich selbst und ich habe gelernt, mich
mit ihnen auszutauschen. Heute erklären sie mir, wie ich mich unbewusst verhalte
und welche tief verwurzelten Postulate, Überzeugungen oder Einstellungen mich
immer wieder in die gleichen schwierigen Lebenssituationen bringen. Sie helfen
mir, mich von unbewussten und alten Verhaltensweisen oder Denkmuster zu lösen
und zu einem erfüllten Lebensgefühl zu gelangen.
Wenn ich heute Unruhe, Traurigkeit oder Verwirrung
spüre, kann ich im Dialog mit meinen Emotionen, dem Ursprung meiner Gefühle auf
die Spur kommen und die Hintergründe und Auslöser verstehen. Ich nehme jedes
einzelne Gefühl bewusst zur Kenntnis, gebe ihnen meine Aufmerksamkeit und frage
sie nach ihren Bedürfnissen und Beweggründen. Ich frage sie, worauf sie mich
aufmerksam machen wollen und was sie von mir benötigen, um sich wieder beruhigen
zu können. Wenn ich Freude, Glück, Spaß und ein Wohlgefühl spüre, feiere ich mit
ihnen ein rauschendes Fest.
Auf diese Weise habe ich mein eigenes Wesen und
meine eigenen Persönlichkeiten mit ihren ganz individuellen Fähigkeiten und
Bedürfnissen besser kennen gelernt.
Die für mich beeindruckendste und nachhaltigste
Unterhaltung hatte ich mit meiner "Freude". Eines Tages fragte ich sie, ob sie beleidigt ist,
weil ich sie so lange ignoriert habe. Sie lächelte mich verwundert an und ihre
Worte machten mich einfach sprachlos: "Warum soll ich auf Dich böse sein? Ich bin die
Freude und ich freue mich! Ich dränge mich nicht auf und ich bin auch nicht
beleidigt. Wenn Du Dich nicht mit mir freuen möchtest, schade, dann freue ich
mich eben allein! Ich werde mich immer freuen!"
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